Die Verhandlungen verliefen zunächst schleppend. Napoleon, der einen Kaufpreis von 100 Millionen Franc genannt hatte, ging schließlich auf 50000 zurück und nicht nur dies. Der schwerhörige Livingston traute seinen Ohren nicht, als Talleyrand ihn fragte, wieviel die Vereinigten Staaten für ganz Louisiana zu zahlen bereit wären. Der Verhandlungsgegenstand war plötzlich ein ganz anderer und für Livingston war Eile geboten, denn Jefferson hatte zwischenzeitlich seinen Außenminister und Intimus James Monroe nach Paris entsandt, um den Verhandlungen mehr Gewicht zu verleihen und damit Livingston um den Ruhm zu bringen. Als Monroe allerdings in Paris eintraf, hatte Livingston bereits die entscheidenden Vorverhandlungen abgeschlossen. So konnte man sich am 27. April 1803 auf einen Kaufpreis von insgesamt 80 Millionen Franc, entsprechend 15 Millionen Dollar einigen. Die beiden Männer gingen dabei ein hohes persönliches Risiko ein, denn sie überstiegen bei weitem das von Jefferson vorgegebene Angebot. Rückfragen in Amerka waren nicht möglich, denn sie dauerten zu der Zeit 4 Monate. So wurde am Dienstag, dem 30. April 1803 der Vertrag, der später als Louisiana Purchase in die Geschichte einging, von Barbé-Marbois und den beiden Amerikanern feierlich unterzeichnet und im Oktober vom amerikanischen Kongreß mit großer Mehrheit gebilligt
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Mit dem Kauf dieses riesigen Gebietes, dessen Westgrenze nicht genau bezeichnet war, während es im Süden durch den Golf, im Osten durch den Mississippi und im Norden durch Kanada eindeutig markiert war und dessen Größe auf ca. 800-900000 Quadratmeilen, also mehr als 2 Millionen Quadratkilometer betrug, wurde ein Meilenstein in der amerikanischen Geschichte gesetzt Ohne diese Verdoppelung des Territoriums von einem auf dem anderen Tag wäre die Entwicklung der USA zur Weltmacht nicht vorstellbar. Spätestens jetzt war für Thomas Jefferson der Zeitpunkt gekommen, seine alten Pläne, nämlich die Erkundung der Länder jenseits des Mississippi, in die Tat umzusetzen.
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